06. Juli 2010
Sibylle Wanders kennt einige Wege. Sie ist Trainerin des Programms «Gewaltfrei Lernen». Jetzt und nach den Sommerferien gibt sie in elf Klassen Konfliktbewältigungskurse. «Die Kinder sollen lernen, wie sie auf gewaltfreie Weise mit Konflikten umgehen können», erklärt Wanders.
«Auch wenn wir keine Brennpunkt-Schule sind, so haben wir doch immer auch mit Konflikten und Gewalt zu tun. Gewalt kann sich dabei auf sehr subtilen Wegen äußern», sagt Schulleiter Dr. Lothar Stresius. Ein gewisser Level an Beleidigungen bilde häufig ein Grundrauschen in den Klassen, fügt Klassenlehrerin Maike Greiling-Goeke hinzu.
Wie man sich am besten verhält, wenn man beleidigt wird, dass lernen die Kinder nun. «Du Dicke, Du bist ja hässlich», ruft die Trainerin ihnen zu. Aber die Kinder juckt das kaum. Sie ignorieren die frechen Beleidigungen, zucken allenfalls mit den Schultern. «Wir müssen den Kopf hochhalten, die Schultern gerade machen und geradeaus gucken», erklärt Kathrin.
«Und, habt ihr es abrutschen lassen?», fragt Wanders. Die Kinder nicken. Reaktionsübungen bei sprachlichen Beleidigungen oder körperlichen Schikanen sind ein wichtiger Baustein des Trainings.
«Das ist super, weil wir jetzt weniger Angst habe, wenn wir an anderen vorbei gehen muss», erklären die Kinder - sei es auf der Straße, im Bus oder in der Schule. Und wenn das nicht hilft können die Kinder sich mit «bärenstarker Stimme und bohrendem Blick» zur Wehr setzen.
(Eifeler Nachrichten vom 06.07.2010)
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