19. Oktober 2016
„Mir ist das Lernen verhältnismäßig leicht gefallen. Trotzdem habe ich nicht erst kurz vor den Prüfungen damit angefangen, sondern konstant gelernt“, erzählt Sebastian Reuter aus Schmidt. Sein Abiturzeugnis hat er vor einigen Monaten erhalten. „Abilymp – wenn Götter gehen“ war das Motto der Jahrgangsstufe.
Auch wenn mit diesem Jahrgang wohl keine Götter das Monschauer Gymnasium verlassen haben - in jeder Hinsicht kann man im Nachhinein ohne Zweifel sagen: Das Lernen hat sich für Sebastian Reuter gelohnt. Denn das Ergebnis war ein Abiturzeugnis mit einem stolzen Notendurchschnitt von 1,0, mit dem er gleichzeitig Stufenbester der über 100 Monschauer Abiturienten in diesem Jahr und auch der Einzige mit diesem Durchschnitt war.
„Für mich war es in der Schule selbstverständlich, dass ich alles, das ich lernen kann, auch lernen werde. Eine bestimmte Abschlussnote hatte ich mir dabei aber nicht als Ziel gesetzt.“
Der 18-Jährige, der beim TuS Schmidt Volleyball spielt und beim Spielmannszug des Trommler- und Pfeiferkorps Schmidt an der Marschtrommel die Stöcke kreisen lässt, hat sich bereits vor zwei Jahren mit den ersten Plänen für die Zeit nach dem Abitur beschäftigt.
„2014 habe ich bereits eine Woche an der RWTH hospitiert und dabei einige Veranstaltungen besucht“, sagt Reuter, der das Angebot der Schule für diese Hospitationswoche nutzte. In den letzten Wochen ist er ebenfalls wieder an der RWTH in Aachen gewesen, um einige Vorkurse zu besuchen, „denn ich studiere seit diesem Monat Informatik an der RWTH“, erzählt er.
Nach der Einführungswoche vom 10. bis zum 14. Oktober, gemeinsam mit circa 4500 Studenten des ersten Semesters, hatte er am vergangenen Montag den ersten offiziellen Vorlesungstag an der Uni.
Reuter, dessen Lieblingsfach in der Schule Mathematik war und der als Leistungskurse Mathematik und Physik wählte, möchte dabei auch nach dem Abistress und den zwölf Jahren Schule noch weiter lernen. „Wenn ich mich für etwas interessiere, lerne ich gerne dafür. Ich habe mich zum Beispiel immer gefragt, wie ein Computer funktioniert, und dabei nicht nur nach dem Offensichtlichen, sondern vor allem nach dem, was dahinter steckt, gesucht“, liefert er sogleich die logische Erklärung für seine Studienwahl Informatik.
Auch habe er seit Beginn des Studiums einen Platz in einem Wohnheim in Aachen, um bei den Veranstaltungen schneller vor Ort sein zu können. „Aber für das Volleyball-Training und auch an den Wochenenden komme ich zurück nach Schmidt, denn so weit ist der Weg ja nicht“, sagt er lächelnd.
Die Zeit nach dem Studium ist für ihn hingegen noch offen. „Es gibt zunächst ein Grundstudium, bevor ich einige Bereiche spezialisieren und vertiefen kann“, erklärt er seinen zukünftigen Plan. In welchen Job es ihn später führe, stehe für ihn noch nicht fest.
Der junge Mann, der außerhalb von Abitur und Schule auch Mitglied im Organisationsteam des Tollrock-Festivals in Schmidt ist, sagt jedoch, dass er „eher in der Eifel“ bleiben möchte, wenn er sich denn frei entscheiden könne. Aber letztendlich müsse man abwarten, wo man dann in Zukunft einen Job bekomme.
Der aktuellen Debatte zum Thema G8 oder G9, also das Abitur in zwölf oder 13 Jahren zu machen, steht er skeptisch gegenüber. „Einerseits ist man zwar ein Jahr früher fertig, doch ich weiß nicht, ob das etwas bringt, dass man dafür deutlich mehr Lernstress hat“, sagt er. Zudem gebe es auch beispielsweise Probleme in Wohnheimen, da es durch G8 auch zahlreiche Abiturienten gebe, die noch 17 Jahre seien.
„In Wohnheimen müssen die Hausmeister oft die Fürsorgepflicht für Minderjährige übernehmen, was öfters zu Problemen führen kann“, beschreibt er die Situation. Und auch könne man nicht alleine mit dem Auto fahren, wenn man einmal wegmüsse, sieht Reuter, der selbst von der G8-Regelung betroffen war, diese Problematik zwiegespalten.
Und sogar einen Tipp hat er abschließend noch für zukünftige Abiturienten: „Mich persönlich hat es immer gestört, wenn ich etwas nicht verstanden habe und es hat mir geholfen, die Augen offen zu halten und auch mal nach rechts oder links zu schauen. Außerdem war es für mich hilfreich, aus jeder Sache in der Schule das Beste zu machen und sich nicht darüber zu ärgern, auch wenn mich etwas einmal nicht so sehr interessiert.“
(Eifeler Zeitung 19.10.2016)
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