Generationenbrücke Jung & Alt zu Gast in Berlin

17. Juni 2014

"Am Mittwoch, den 14.05. ging es für uns 8 Mädels und zwei Betreuer um 6.28 Uhr am Aachener Bahnhof los. Wir waren von Helmut Brandt, dem Abgeordneten im Bundestag für die StädteRegion Aachen, für vier Tage in unsere Hauptstadt zu einer politischen Bildungsreise eingeladen worden.

In Aachen trafen wir uns mit ca. 40 anderen Mitreisenden und fuhren mit dem Zug zunächst bis Köln und von dort mit einem ICE direkt nach Berlin. Nach sechs Stunden Fahrt - gegen 12 Uhr in Berlin angekommen - wurden wir von Rosa, unserer Reisebegleiterin für die nächsten Tage, abgeholt und mit großer Vorfreude ging es zum Bus. Nach einem Mittagessen direkt unter den Schienen ging unser Programm auch schon los.

Als erster Programmpunkt stand die Gedenkstätte Hohenschönhausen auf dem Programm, welche die ehemalige zentrale Untersuchungsanstalt der Stasi war. Hier wurden wir von Karl-Heinz Richter durchgeführt, welcher damals als 17-jähriger selbst inhaftiert war und sozusagen Staatsfeind Nr. 1 war, da er es schaffte, 17 Freunde in den Westen zu bringen. Bei seinem eigenen Fluchtversuch wurde er jedoch erwischt und stand vor der Wahl, auf eine sieben Meter tiefe Betonplatte zu springen oder aber direkt erschossen zu werden. Durch den Sprung auf die Betonplatte brach er sich beide Beine, Arme, Rippen und hatte unzählige Prellungen. In Hohenschönhausen bekam er keine medizinische Hilfe, seine damalige Freundin wurde wegen seiner Taten vergewaltigt und seine Tochter zwangsadoptiert. Schließlich starb sein Vater an einem „zerbrochenen Herzen" in seinen Armen, seine Frau lebt in ihrer eigenen Welt in einer Psychiatrie und seine Tochter, die er später wiederfand, brach den Kontakt zu ihm ab. Jahrelang lebte er selbst auf der Flucht durch unzählige Länder. Heute kommt er nur noch nach Berlin um seiner Mutter Beistand zu leisten, wenn es ihr nicht gut geht.

Diese Führung fanden wir alle sehr interessant, vor allem dadurch, dass man alles live gesehen hat und, wenn auch nur ein kleines bisschen, verstehen konnte, wie schlimm damals die Verhältnisse dort waren. Das war auch der Grund dafür, dass es uns alle schon etwas belastet hat bzw. das dieser Besuch heftig war.

Nach diesem ersten Programmpunkt waren wir alle sichtlich erschöpft. Immerhin waren wir alle seit 4 Uhr morgens auf den Beinen und freuten uns schon auf unser Hotel. Vorher gab es noch ein Abendessen, sodass wir letztlich gegen viertel vor neun im Hotel eincheckten und alle in unseren schönen Zimmern in unsere Betten fielen.

Am nächsten Morgen ging es um 8 Uhr wieder los, sodass wir uns halbwegs ausgeschlafen um 7 Uhr alle zusammen zum Frühstück trafen, was sehr lecker und reichlich war. Pünktlich um 8 Uhr begann dann unsere Stadtrundfahrt durch das Regierungsviertel, wobei wir schon tolle Eindrücke vom Vortag hatten, da Rosa uns im Bus schon viel erzählt hatte.

Noch ein bisschen müde, nicht nur die Schülerinnen, ging es um 9.30 Uhr zum Sicherheitscheck des Bundestages, wo um 10 Uhr die Besichtigung des Plenarsaals mit vielen Informationen folgte. Um 11 Uhr trafen wir dann Helmut Brandt zu einem Informationsgespräch, der sehr offen war und sogar das „Happy-Video" aus Monschau kannte. Danach ging es dann mit Herrn Brandt und der gesamten Gruppe zum Fototermin in die Reichstagskuppel und natürlich zur Besichtigung der Kuppel. Anschließend aßen wir zu Mittag und dann fuhren wir endlich zum Brandenburger Tor: Fototermin!

Zum letzten offiziellen Programmpunkt an diesem Tag ging es dann zum Bundesrat, wobei dies für uns nicht ganz so interessant war und wir uns auf unser eigenes Programm freuten. Dabei ging es um 17 Uhr zur Siegessäule, wo wir schon einen tollen Blick über Berlin hatten, wobei dieser am Abend nicht getoppt wurde. Nach der Siegessäule fuhren wir zum Alexanderplatz, wo wir uns erst mal alle auf eine Pizza freuten und dann natürlich auf den Fernsehturm. Der Blick vom Fernsehturm über die ganze Stadt im Dunkeln, war für uns alle ein Highlight und wir waren froh, dass Herr Theissen diese Idee gehabt hatte.

(Marie-Theres Jansen, EF)

Wir sitzen alle noch ziemlich verschlafen beim riesigen Frühstücksbuffet mit guter Laune und Vorfreude auf den kommenden Tag.

1. Punkt auf der Tagesordnung ist die Führung durch das Bundeskanzleramt. Dort angekommen werden wir alle erst mal gründlich gefilzt und gescannt wie an einem Flughafen. Begrüßt werden wir in der riesigen Eingangshalle des Gebäudes von den zwei Damen, die mit uns die Besichtigung unternehmen werden. Nach einem kurzen und sehr informativen Film geht's los. Der Verwaltungstrakt mit seinem 300m langen Flur, die Fotos vor dem Pult, wo sonst nur die Bundeskanzlerin bei Presseterminen steht, die Gemälde der früheren Kanzler und der hochmodern ausgestattete Versammlungssaal sind nur einige Highlights der Führung.

Gegen Ende werden wir beim Verabschieden aus der Halle gebeten, da die Bundeskanzlerin wohl kommt. Unsere Führerin probiert, uns einen Blick zu ermöglichen, doch leider zu spät: Frau Merkel hat das Gebäude schon betreten.

Andre und Rosa, unser Busfahrer und unsere Reisebegleiterin während der Reise, trösten uns mit einem Blick auf das private Haus der Merkels.

Jetzt geht es erst mal zum Mittagessen am Gendarmenmarkt und danach ein bisschen zum Bummeln bei super Wetter. Um 14 Uhr geht es dann weiter mit einer Führung durch das Museum der deutschen Geschichte, die sehr anschaulich gehalten wurde.

Schnell versammeln sich dann alle wieder im Bus und ab geht's zum nächsten Museum: die Topografie des Terrors ist das Thema. Wir Mädels können leider nicht mehr ganz folgen, der lange Tag steckte uns in den Gliedern. Trotzdem war der Führer sehr bemüht und nett. Direkt um die Ecke gibt es dann nach der Führung Abendessen, mittlerweile ist es 19 Uhr. Ein italienisches Buffet steht an. Alle essen sich satt und in unserer kleinen Gruppe wird beschlossen, dass wir uns aufteilen. Ein Teil begleitet von Frau Braun-Steins fährt zurück ins Hotel während der Rest mit Herrn Theissen sich auf den Weg  zu den Hackeschen Höfen macht. Nachdem die neuste Technik an den Ticketautomaten getestet und die Fahrt erfolgreich überstanden ist, staunen wir alle über das besondere Flair der Umgebung. Alte Gebäude, kleine Läden und Restaurants, alles sehr urig gehalten. Besonders sind auch die kleinen Stände auf der Straße und die Musiker mit selbst gebauten Instrumenten. Von den kleinen Hackeschen Höfen gibt es acht und alle werden genau begutachtet. In einem Hof ist alles mit Efeu zugewachsen; in einem anderen gibt es einen Laden mit ausschließlich Regenmänteln in allen Farben und Designs. Die Anprobe und der Spaß sind vorprogrammiert. Gegen 22 Uhr machen wir uns dann auf den Heimweg zum Hotel, wo die anderen noch auf einem Zimmer gemeinsam gespielt haben. Müde schleichen jetzt alle ins Bett, aber zum Glück können wir morgen was länger schlafen, da der Abreisetag ansteht.

Wir frühstücken alle noch einmal zusammen; dann werden die Koffer gepackt und ausgecheckt. Rosa, unsere super Reisebegleiterin schlägt vor noch zum Shoppen auf den Kudamm zu fahren: Schnell eine beschlossene Sache. Dort angekommen ist der Teufel los, es ist der Treffpunkt der BVB-Fans; das Spiel Bayer gegen den BVB findet heute statt. Nachdem verschiedenste Läden abgeklappert sind, fahren wir alle gemeinsam zum Bahnhof. Proviant wird noch schnell besorgt und dann geht es schon ab in den ICE. Herr Theissen wettet mit uns Mädchen um ein Eis, dass wir, erledigt wie wir sind, während der Fahrt schlafen. Wir holen erstmal Kaffee und bleiben hartnäckig wach. Vertrieben wird die Zeit mit Horoskopen und ganz viel Erzählen; auch mit den Rentnern aus unserer insgesamt 50köpfigen Gruppe. In Köln steigen wir dann um und fahren noch ca. eine Stunde mit dem Zug bis nach Aachen. Dort wird sich dann verabschiedet und es geht wieder ab Richtung Heimat Eifel, mit etwas Schlafmangel und einem riesen Paket schöner Erfahrungen.

PS: Die Wette haben natürlich wir Schülerinnen gewonnen und das Eis von Herrn Theissen haben wir auch schon bekommen. ;) Danke an Herrn Theissen und Frau Braun-Steins für die geduldige und sehr nette Aufsicht."

(Gina Dressler, EF)




St.-Michael-Gymnasium Monschau

Sekretariat
Walter-Scheibler-Str. 51
52156 Monschau

Tel.: 02472 80010-0
Fax: 02472 80010-30

 

Copyright © 2024 St.-Michael-Gymnasium Monschau | Impressum | Sitemap | Druckversion nach oben