15. April 2014
„Es gab jede Menge Käse und Baguette“, erzählt Oliver. Der Siebtklässler besucht das MGM und war einer von 47 deutschen Jugendlichen, die vom 31. März bis zum 9. April an dem jährlichen Frankreichaustausch teilnahmen. Der Großteil dieser Schüler geht auf das Gymnasium, aber es nahmen auch Schüler der Mädchenrealschule und der Elwin-Christoffel-Realschule Monschau teil. Dabei überraschte die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Bernadette Rader der hohe Anteil an 12- bis 14-Jährigen: „Diese Schüler lernen erst ein oder zwei Jahre Französisch und haben sich trotzdem getraut teilzunehmen.“ Rader erklärt das mit dem abwechslungsreichen und spannenden Angebot.
Insgesamt verbrachten die Schüler acht Tage in Südfrankreich, in der Nähe des Mittelmeers. An der Schule der französischen Austauschschüler, dem Ensemble Scolaire Marie Rivier in Bourg-Saint-Andéol, das mit einem deutschen Gymnasium zu vergleichen ist, war jeden Morgen Treffpunkt für die Schüler. Dann begann das Programm, wobei auch an manchen Tagen der Unterricht in der Schule besucht wurde. Am ersten Tag wurde so zum Beispiel die Region mit ihren Spezialitäten vorgestellt und abends gab es in der Schule einen Discoabend. Hier wünschten sich die Schüler sehnlichst „Atemlos“ von Helene Fischer, was der DJ selbst in Frankreich kannte und spielen konnte.
In den nächsten Tagen hatte der französische Hauptorganisator Christian Arnaud, der Deutsch- und Hotelfachschullehrer an der Schule ist, ebenfalls spannende Dinge für die Deutschen geplant. Sie wanderten entlang der Ardèche und sahen atemberaubende Naturbögen aus Kalkstein, fuhren auf der Rhône mit einem Schiff oder besuchten das Mittelmeer. In diesem konnte leider nicht gebadet werden, da der Wind zu stark war; trotzdem fand Max, ein Teilnehmer der 7. Klasse, diesen Tag am schönsten. Sonst konnte das Wetter aber voll und ganz überzeugen. Die Temperaturen hätten meist um 20 Grad Celsius gelegen, so berichtet Oliver. An den folgenden Tagen wurden noch eine Olivenölmühle und die berühmte Nougatfabrik in Montélimar besichtigt, wo fleißig gekostet und gekauft wurde. Auch abends wartete auf die Monschauer Schüler vielfältiges Programm. Der Abschiedsabend mit einem Essen der Hotelfachschule sowie ein Disco- und Grillabend begeisterten die Schüler genauso wie ein Bowling- und Billardabend, an dem der französische Austauschschüler von Thomas sich am geschicktesten im Umgang mit Kugeln und Queue erwies. Dessen Mutter kommt aus Kalterherberg, weshalb Thomas keine Probleme mit der Verständigung hatte.
Auch Max hatte keine sprachlichen Probleme, da sein Gastschüler und seine Gastmutter auch Deutsch mit ihm sprechen konnten. Zu Missverständnissen kann es aber natürlich immer wieder kommen, da beispielsweise in Davids Gastfamilie nur Französisch gesprochen wurde und er sich auch nicht mit Englisch helfen konnte. Bei Lara gab es Verwechslungen beim Essen, die aber immer mit Humor genommen werden. Das Essen empfanden im übrigen alle Jugendlichen als sehr gut. Das Frühstück war so wie in Deutschland, Mittag- und Abendessen waren immer dreigängig, da die Franzosen auch für ihre langen Mahlzeiten bekannt sind. Max hatte auch die Gelegenheit, typische französische Gerichte wie Froschschenkel oder Schnecken zu probieren.
Die insgesamt 94 Teilnehmer und ihre Betreuer Linda Huppertz, Bernadette Rader, Rainer Mertens und Adam Lebede unternahmen zusätzlich zum Bowling- und Billardabend noch weitere sportliche Aktivitäten. Sie spielten auf dem Sportplatz der umzäunten und streng bewachten Schule Fußball oder Frisbee. An dem mit den Familien frei zur Verfügung stehenden Wochenende besuchte eine Familie auch ein Rugbyspiel. Andere fuhren nach Montpellier, Avignon oder Saint-Tropez.
Auf deutscher Seite wurde der gesamte Austausch von Eva Felser, der stellvertretenden Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees des Rates der Stadt Monschau koordiniert. Ein besonderer Dank galt am Ende dem französischen Organisator Christian Arnaud. Finanziert wird der Austausch aus dem Verkauf von Glühwein aus der Region um Bourg-Saint-Andéol auf dem Monschauer Weihnachtsmarkt und einem Zuschuss des Deutsch-Französischen-Jugendwerkes. Im nächsten Jahr gibt es dann den Rückbesuch der französischen Schüler anlässlich der 40-jährigen Partnerschaft der beiden Städte, wobei neue Teilnehmer herzlich willkommen sind.
(Eifeler Zeitung, 14.04.2014)
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