11. Dezember 2012
Gewürdigt werden die Leistungen in den Sparten Bildende Kunst, Literatur, Musik, Film, Theater, Architektur und Medienkunst. Die Ehrung wird seit 1957 jährlich von der Landesregierung für überdurchschnittliche Begabungen im Bereich der Kunst vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger sollten in der Regel nicht älter als 35 Jahre sein und müssen durch Geburt, Wohnsitz oder ihr Schaffen mit dem Land Nordrhein-Westfalen verbunden sein.
Geehrt wurden in den vergangenen Jahren bereits prominente Künstlerinnen und Künstler wie Pina Bausch, Karin Beier, Andrea Breth, Andreas Gursky, Gerhard Hoehme, Thomas Kling, Mischa Kuball, Katharina Sieverding, Christoph Schlingensief, Günther Uecker, Günther Walraff und Frank-Peter Zimmermann.
Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr in der Sparte „Komposition, Dirigat, Instrumentalmusik" der in Karlsruhe lebende und in Imgenbroich aufgewachsene Komponist Anno Schreier.
1979 in Aachen geboren, studierte Anno Schreier von 1999 bis 2005 an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf bei Prof. Manfred Trojahn Komposition. Während seines grundständigen Studiums sammelte er internationale Erfahrungen im Rahmen eines Studienaufenthaltes am Royal College of Music in London (2003 bis 2004). Von 2005 bis 2007 studierte er in der Meisterklasse bei Hans-Jürgen Bose an der Hochschule für Musik und Theater München. Seit 2008 wirkt er als Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Karlsruhe.
Trotz seines für einen Komponisten noch jungen Alters hat Anno Schreier bereits ein umfangreiches Werkverzeichnis vorzuweisen, das alle wichtigen Bereiche umfasst:
Kammermusikalische Werke für verschiedene Besetzungen sind hier ebenso zu nennen wie instrumentale Solowerke und Werke für vokale und instrumentale Besetzungen aller Größen. Besonders hervorzuheben ist jedoch sein in hohem Maße erfolgreiches Schaffen im Bereich des Musiktheaters, in dem er seit 2004 sehr erfolgreich arbeitet.
Die Auftragskompositionen für große Opernhäuser (2010/11: Stadt der Blinden / Opernhaus Zürich; Mörder Kaspar Brand / Düsseldorf, Juni 2012) geben dafür ein beredtes Zeugnis ab.
„Anno Schreier hat bereits zu einer eigenen musikalischen Sprache gefunden, die zwar nicht auf experimentelle Spieltechniken und Formen zurückgreift, die aber gleichwohl eine ganz eigene ‚Idiomatik‘ aufweist", hieß es in der Begründung bei der Preisverleihung. In besonderem Maße überzeugend für die Jury war dabei, dass Schreier auf der Basis eines bewussten Umgangs mit tradierten Kompositionstechniken, einer sehr genaue Klang-Idee und eines hohen Bewusstseins für die Möglichkeiten der jeweiligen gewählten Besetzung zu einer musikalischen Ausdruckweise findet, die Hörerinnen und Hörer ‚aufhorchen‘ lässt, auch weil sie es ermöglicht, der Musik über das Rationale hinaus auch emotional zu folgen. Dies zeigt sich in der großen Akzeptanz seiner Werke, die von namhaften Orchestern im In- und Ausland gespielt wird.
Anno Schreier wurde durch Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Deutschen Bank gefördert, er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Die Fachjury Musik für den Förderpreis NRW würdigt mit der Auszeichnung von Anno Schreier die Vielseitigkeit und die hohe künstlerische Qualität seines kompositorischen Schaffens.
(Eifeler Zeitung, 11.12.2012)
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