16. November 2012
Nichts ahnend ging er ins Sekretariat, erinnert sich Marcel Meyer aus der Jahrgangsstufe 12, und konnte sich zuerst noch keinen Reim darauf machen, was der Schulleiter ihm zu sagen hatte.
Kaum betrat er das Zimmer, kam ihm Dr. Stresius schon entgegen und gratulierte ihm. Wofür nur? - fragte sich Marcel noch, doch dann ging ihm ein Licht auf und die Freude war riesengroß, denn der Schulleiter verkündete ihm, dass er der glückliche Gewinner des ersten Platzes des Hans Riegel-Fachpreises im Bezirk Köln im Fach Physik sei. Auch für Lukas Swoboda aus der Jahrgangsstufe 13 gab es frohe Nachrichten: Er belegte den zweiten Platz in der Kategorie Biologie mit seiner Facharbeit.
Der Preis zeichnet Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Biologie, Mathe, Chemie, Physik und Erdkunde für ihre Facharbeit aus. Marcel Meyer sowie Lukas Swoboda schrieben im vergangenen Jahr, was für alle Schüler aus ihrer Jahrgangsstufe verpflichtend ist, ihre erste kleine wissenschaftliche Arbeit. Das Fach und das Thema für diese Arbeit dürfen sich die Schüler selbst aussuchen.
In einem bestimmten Zeitrahmen werden die Arbeiten dann angefertigt und von den Lehrern bewertet. Wessen Arbeit insbesondere den Lehrern als besonders gelungen erscheint, der hat die Möglichkeit, sie in der Hoffnung, vielleicht mit dem Hans Riegel-Fachpreis ausgezeichnet zu werden, einzuschicken. «Nachdem ich meine Facharbeit zurückbekam, fragte mich meine Biologielehrerin, ob ich meine Arbeit nicht einschicken möchte. Ich dachte mir dann, dass ich es einfach mal versuchen könnte, hätte aber niemals damit gerechnet, tatsächlich den zweiten Platz in Biologie zu belegen», erzählt Lukas Swoboda, der im Biologie-Leistungskurs bei Lehrerin Sylvia Thoma seine Facharbeit schrieb.
Sein Thema lautete dabei: «Beeinflussung des Wachstums von Weichweizen durch Natriumchlorid». Seine Aufgabe war es, verschiedene Ansätze von Saatgut in verschieden stark konzentrierten Kochsalzlösungen keimen zu lassen. Sein Ergebnis war der wachstumsverlangsamende Effekt durch Natriumchlorid.
Marcel Meyer wurde von Dr. Ralf Syrig, seinem Lehrer im Physik-Leistungskurs auf die Preisverleihung aufmerksam gemacht. Sein Thema lautete: «Destruktive Interferenz am Beispiel eines aktiv lärmreduzierten Kopfhörers». Dabei handelt es sich um das Prinzip, wie ein spezieller Schallschutzkopfhörer arbeitet. Hierfür untersuchte der Physikschüler, wie Lärm und Lärm aufeinander reagieren. Das erstaunende Ergebnis war nämlich in einigen Fällen Stille und dieses Phänomen galt es nun zu beweisen. Doch wie kommt man auf so ein Thema?
Marcel erklärt dazu auch seine kleine Geschichte: «Als wir im Herbst letzten Jahres mit der Stufe nach Budapest fuhren, fiel mir auf dem Rückflug ein Mann mit diesen Kopfhörern auf, und mir ging einfach nicht mehr aus dem Kopf, wie es bei so viel Lärm möglich sein kann, nichts zu hören. Und aus dieser Frage wurde dann schließlich das Thema meiner Facharbeit.»
Gemeinsam mit den beiden Fachlehrern machten sich die zwei klugen Köpfe auf den Weg zur Universität nach Köln, um dort an der Siegerehrung teilzunehmen. Beide durften sich über einen Geldpreis und ein «Riesengummibärchen» freuen. Danach habe es dann noch lecker «Häppchen» gegeben, lachten die beiden Gewinner.
Im Anschluss wurden Gruppentische für die einzelnen Fächer aufgebaut, an denen ein leichter Gesprächseinstieg gefunden werden konnte. «Eine richtig schöne Idee finde ich, dass nach der Verleihung ein Netzwerk zwischen den Gewinnern aufgebaut wurde, durch das man immer wieder zu verschiedenen Vorlesungen oder politischen Diskussionen eingeladen wird. Ein Angebot, welches ich mit Sicherheit das ein oder andere Mal wahrnehmen werde», berichtet Lukas Swoboda.
(Eifeler Zeitung, 16.11.2012)
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