Nach den Sommerferien wird einer fehlen: Axel Kallfelz verlässt das MGM

09. Juli 2012

Hunderte von Schülern hat er ein Stück auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleitet, ihnen das Volleyballspielen und die deutsche Grammatik gelehrt und dabei die Freude an seinem Beruf nie verloren.

„Ich will keine Rede halten, das wisst ihr alle", so seine Abschiedsworte an das gesamte Kollegium. „Aber eins möchte ich sagen: Unsere Aufgabe ist es, den Schülern zu zeigen, dass wir gerne in die Schule gehen." Dies würde bewirken, dass auch die Schüler mehr Freude am Besuch der Schule hätten, wie Axel Kallfelz über die Jahre beobachtet hat. „Aber auch andere Dinge fallen einem auf, wenn man so lange in dem Beruf arbeitet."

Die Veränderungen am Schulgebäude seien schließlich nicht zu übersehen. Und auch die Schüler und Eltern seien nicht mehr so, wie sie einmal waren. „Heute scheinen Lehrer in den Augen der Eltern weniger wert zu sein. Das Kind wird immer von Mama und Papa in Schutz genommen, egal, was es angestellt hat. Ich bin aber der Überzeugung, dass man für seine Taten gerade stehen muss."

Auch wenn es so scheint, als würde für seine Kollegen der Alltag nach den Ferien weitergehen wie bisher, Axel Kallfelz hinterlässt eine Lücke am Gymnasium. „Was ich an Dir so schätze, ist Dein praktischer Packan. Angefangen beim Austauschen von Glühbirnen, über die gesamten technischen Dinge bis hin zur Kaffeekasse, Du hast bei all Deinem Tun stets den Blick auf die ganze Schule gerichtet", lobte Schulleiter Lothar Stresius seinen Kollegen. „So ein systemisches Denken hat längst nicht jeder. Dafür danke ich Dir!" Kallfelz sei noch einer der Lehrer aus dem „alten Kern", der aber in den nächsten Jahren nach und nach schwinde, so der Schulleiter.

Die Betreuung der Kaffeekasse war offenbar fest mit dem Namen Axel Kallfelz verwachsen. Selbst trinkt er zwar keinen Kaffee, hat aber jahrelang mit größter Strenge und Disziplin für Ordnung in der Kasse gesorgt, wie seine Kollegin Pia Voell in einem Rückblick auf die vergangenen Jahre zusammenfasste. „Das war so ein zähes Geschäft, dieses Geld einzutreiben, dass er irgendwann diese Fußmatte (s. Bild) hat anfertigen lassen, um seine Kollegen ständig daran zu erinnern", lacht Petra Vorherr, die Ehefrau des 62-jährigen Aacheners.

Sie freut sich auf die Zeit, in der ihr Mann abends keine Klausuren mehr korrigieren muss und sie ihrem gemeinsamen Hobby, dem Golfen, nachgehen können. „Jetzt können wir endlich Axels Enkel öfter besuchen und zum Beispiel Fahrrad fahren oder zusammen im Garten arbeiten", freut sie sich.

„Auch ich freue mich natürlich auf die freie Zeit, dann kann ich meine Kinder öfter besuchen. Aber ich werde die Schüler und meine Kollegen sehr vermissen", zeigte sich der Lehrer am Freitag sehr emotional. „Für meine Aufgaben als Kaffeekassenwart und Betreuer des Fahrsicherheitstrainings habe ich zum Glück würdige Nachfolger gefunden."

Axel Kallfelz hat zwei Töchter, zwei Enkel und ein weiteres Enkelchen ist auf dem Weg.

Er wurde am 14. Oktober 1949 in Aachen geboren, wo er 1969 am Einhard-Gymnasium Abitur machte. Nach zwei Jahren als Gebirgsjäger bei der Bundeswehr in Berchtesgaden begann er sein Sport- und Deutschstudium an der RWTH Aachen. Mit seinem Lieblingshobby verdiente er zu dieser Zeit sein Geld: als Skilehrer am Sportinstitut. Nach seinem Examen im Jahr 1977 begann seine Referendarzeit am Einhard-Gymnasium, bevor er 1979 seine „erste und einzige Stelle als Lehrer" in Monschau antrat. Seine Freizeitbeschäftigungen waren und sind immer noch vielseitig: Skilaufen, Volleyball, Tennis, Surfen (Surfausbilder) und Golf sorgten für einen Ausgleich neben der Schule.

Ab jetzt hat Axel Kallfelz mehr Zeit für seine Hobbies und auch wenn er seinen Kollegen und den meisten Schülern - Zitat: „Man hat ja immer welche dabei, die einen nicht leiden können" - fehlen wird, wünschten sie ihrem „geschätzten Kollegen alles Gute."

(Carmen Krämer, Eifeler Zeitung 07.07.2012)




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