Jugend debattiert: Weil Kontroversen lohnen

13. Februar 2022

Aber bis kurz vor ihrem Einsatz wussten sie nicht, ob sie die Pro- oder die Contra-Seite vertreten mussten, denn das wird erst wenige Minuten vor Beginn der Debatte ausgelost. Auch die Fragen, wer genau mit wem auf der gleichen Seite und wer auf der Gegenseite debattiert, entscheiden sich dann erst. Und die Kriterien, die eine gute Debatte erfüllen sollte, nämlich Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsverhalten und Überzeugungskraft, all das verpackt in 24 Minuten, streng unterteilt in Eröffnungsrunde, Freie Aussprache und Schlussrunde, können bei dem den ein oder anderen schon ein wenig Stress auslösen. Nicht so bei unseren Teilnehmern der Klasse 9: Mia Kovacevic, Nick Walter und Judikael Croe aus der 9a, Lukas Eichler, Anas El Mozayen und Laura Rumpe aus der 9b und Timo Kreutz und Simon Schütz aus der 9c. 

Das Debattenthema (s.o.) bot viele Facetten, mit denen sich die Debattanten auseinandersetzten, z.B. die Frage nach dem eigenen Körpergefühl vor allem junger Menschen. Wird mein Körpergefühl automatisch besser, wenn ich ein Symbol auf den Bildern sehe, dass das Bild nicht ganz der Realität entspricht? Wer soll das kontrollieren? Müssen Influencer dann auch mitteilen, wenn sie eine Schönheits-OP haben durchführen lassen? Sollte es ein Schulfach geben, in dem es zum Unterrichtsgegenstand gemacht wird, an seinem eigenen Körperbewusstsein zu arbeiten? Und wen bezeichnen wir überhaupt als Influencer, geht es nicht um gleiches Recht für alle, also müsste dann nicht auch jeder auf die Bearbeitung seiner Bilder hinweisen? Am Ende sollte es vielleicht eher ein Symbol geben für die Bilder, die dann nicht bearbeitet sind: „Achtung! Nicht bearbeitetes Foto!“ Oder „Es könnte Spuren von Realität enthalten“?

In diesem Schuljahr wurden wir Jurorinnen, Frau Weiß und ich, von Ture Bentzin aus der Q1 unterstützt, der selbst zwei Jahre zuvor erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen hat. Als Mitjuror übernahm Ture die Aufgabe, den Debattanten eine persönliche Rückmeldung zu geben. Man hat als Jury oft nur wenig Zeit zum Besprechen der Eindrücke und muss schnell zu einem Ergebnis kommen. Dieses Jahr fiel es uns besonders schwer, da beide Debatten von allen Teilnehmern lebendig,  informativ und auch fair durchgeführt wurden, sodass es z.B. zu keiner Zeit eine Gesprächspause gab und nicht langweilig wurde.

In diesem Schuljahr darf – coronabedingt – jede Schule nur einen Schulsieger und einen Nachrücker benennen, der dann auf der nächsten Ebene, dem Regionalwettbewerb, debattiert. Die Wahl fiel schließlich auf Timo Kreutz aus der 9c und Nick Walter aus der 9a. In diesem Jahr wird es auch einen Online-Workshop für die Schulsieger geben, mit dessen Hilfe sie sich noch einmal gezielt auf die nächste Runde vorbereiten können. Der Regionalwettbewerb findet dann am 23.2.22 am Anne-Frank-Gymnasium in Aachen-Laurensberg statt.

Wir drücken Timo die Daumen und wünschen ihm ganz viel Spaß!!

Sandra Kremer-Hees




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