Auszeichnungen beim Eifeler Literaturpreis 2020

27. November 2020

Hinfallen und wieder aufstehen, etwas Neues wagen, das Leben ändern und ein neues Leben leben, das mehr beinhaltet als Schule, Job, im eigenen Zimmer daddeln und mit Freunden chatten: Die Thematik für den Jugendliteraturpreis war in diesem Jahr tief mit der Frage verbunden, was jeder anders machen kann und natürlich: besser.

Damit man sich gut fühlt, nach allem, was vielleicht hinter einem liegt. „Das Leben schreit, besonders in diesem Jahr mit Corona, nach Veränderungen. Analysieren, beobachten, hinterfragen und prüfen: Wie kann ein neuer richtiger Weg aussehen? Ist das nur eine Traumvorstellung, oder kann sie Wirklichkeit werden?“, hieß es in der Ausschreibung zum diesjährigen Wettbewerb, der mit 55 Beiträgen eine gute Resonanz fand.

Die Nachwuchsautoren erzählen ihre Geschichten von einem Neuanfang und zeigen „eine beeindruckende thematische Vielfalt an Texten, die das vorgegebene Thema auf originelle Weise und mit erzählerischer Schönheit aufgreifen“, lobte die Jury des Eifeler Literaturpreises, der Claudia Hoffmann, Mario Walter Johnen, Christoph Leisten, Bruder Wolfgang Mauritz, Joachim Starke, Waltraud Stening, Marietta Thien und Andreas Züll angehörten.

Bei der Ausschreibung im April hatten die „Macher“ des Wettbewerbs noch die zarte Hoffnung, die Preise im Rahmen einer großen Abschlussveranstaltung überreichen zu können, doch daraus wurde bekanntlich nichts.

Und da auch die 8. Eifeler Buchmesse am vergangenen Wochenende, in deren Rahmen die Preisverleihung hätte stattfinden sollen, ausfiel, machte sich Mitinitiator Jochen Starke am Samstag und Sonntag auf einen langen Weg durch die nördliche und südlichere Eifel, um alle Preisträgerinnen und Preisträger zu Hause zu besuchen und unter den gebotenen Schutzmaßnahmen Preise, Urkunden und ein Exemplar des Buches mit allen 55 Geschichten (erhältlich unter www.barton-verlag.de) zu überreichen und persönlich zu gratulieren.

Für die jeweils drei Sieger in den vier Alterskategorien hielt Jochen Starke eine Laudatio im Auftrag der Jury bereit, die persönlich auf das ausgezeichnete Werk einging.

Besonders beeindruckt hat die Jury die Kurzgeschichte „Murmeltierphase“, in der die 14-jährige Zoe Hannemuth eine Geschichte über Spielsucht, Scheinwelten und unerfüllte Erwartungen erzählt, die sie „mit sanftem literarischen Feinsinn und einer bemerkenswerten Kenntnis der japanischen Gegenwartskultur“ ins moderne Japan verlegt hat.

„Der Autorin gelingt vor dieser diffusen Kulisse ein Kammerspiel, das manches Mal zu einem regelrechten Verwirrspiel gerät, in dem sich Realität, Virtual Reality und Psyche aufzulösen und unheilvoll zu vermischen scheinen“, wie Jochen Starke das Jury-Urteil zitierte. Aus der Zeitung habe sie vor drei Jahren vom Jugendliteraturwettbewerb erfahren und sei in diesem Jahr bereits zum dritten Mal dabei gewesen, erzählt die Schülerin des Franziskus-Gymnasiums Vossenack und fügt erst auf Nachfrage hinzu, dass sie 2020 auch zum dritten Mal den ersten Preis gewann.

Auf – altersbedingt – sehr unterschiedliche Art und Weise haben sich die erfolgreichen Nachwuchsautoren aus der Nordeifel dem Thema „Alles auf Anfang“ genähert. Für die Ich-Figur in Annika Haas‘ Kurzgeschichte „Ohne Dich“ stellt ein Verkehrsunfall mit dem Tod ihres Freundes „alles auf Anfang“.

Im Werk ihrer jüngeren Schwester Emilia – beide Schülerinnen des Monschauer St.-Michael-Gymnasiums (MGM) – ist es die schöne Vision eines sauberen Weltmeers, die den Neuanfang darstellt. „Dreihundertvierundsechzig“ hat die angehende Studentin Sophie Scharra aus Mützenich die Kurzgeschichte einer jungen Frau genannt, die aus einer von körperlicher Gewalt beherrschten Beziehung ausbricht und am Ende in eine neue Zukunft aufbricht.

Auf ganz andere, kindlichere Art und Weise haben – naturgemäß – die jüngsten Preisträger das Thema verarbeitet, ohne dabei mit ihren Geschichten weniger unterhaltsam zu sein. Emil Schaps, Viertklässler der Grundschule Konzen, lässt in seinem „Buch der neuen Anfänge“ seine Helden Henry und Mark mit einer ordentlichen Prise Witz einen gefährlichen Drachen besiegen, und der gleichfalls neunjährige Jonas Ruland von der KGS Mützenich erzählt, wie er als Nationalpark-Ranger einem Wolf auf die Spur kommt, schließlich jedoch mit diesem Freundschaft schließt.

(Eifeler Zeitung 23.11.2020)




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