02. September 2020
Die Wahl der 78 Monschauer Schülerinnen und Schüler war Teil der Kampagne #jungesNRW des Landesjugendrings NRW (www.ljr-nrw.de) und ermöglichte den Neuntklässlern „Wählen fast wie in echt“, wie es auf einem Plakat hieß. Denn die Bedingungen bei der U16-Wahl unterscheiden sich nur leicht von der Kommunalwahl am 13. Und 27. September 2020. „Die jungen Menschen wählen in Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Schulen, Sportvereinen, Bibliotheken und in mobilen Wahllokalen auf authentischen Wahlzetteln, stimmberechtigt ist jede und jeder unter 16 Jahren. Alter und Staatsangehörigkeit spielen keine Rolle“, erläuterte Rebekka Narres, Jugendbeauftragte der Region Eifel. Sie war an diesem Morgen gemeinsam mit ihrem Kollegen Helmut Wölk nach Monschau gekommen, und beide erklärten den Jugendlichen den Ablauf der Wahl.
„Die Aktion kam relativ kurzfristig; deshalb haben wir eine Doppelstunde Musik in eine Doppelstunde Politik umgewandelt und zumindest so einiges über die Kandidaten der Bürgermeisterwahl erfahren“, verrieten die Schüler, als sie sich mit ihren beiden Wahlzetteln in die beiden abgetrennten Wahlkabinen begaben. Während bei der Bürgermeisterwahl die oben genannten Kandidatinnen sowie Gregor Mathar (SPD) und Kurt Victor (FDP) zur Wahl standen, war das Menü bei der Wahl zum Städteregionstag größer und umfasste auch zahlreiche kleine Parteien und Gruppierungen.
Bemerkenswert bei der U16-Wahl in Monschau war, dass alle 78 Stimmen gültig waren, also keine Schülerin und kein Schüler den Wahlschein durch irgendeine Kritzelei ungültig gemacht hatte. „Das ist ziemlich selten und spricht für die Schüler“, freute sich Helmut Wölk.
Im Ergebnis unterschieden sich die beiden Wahlen dann doch ein wenig. Während bei der Bürgermeisterwahl, einer reinen Personenwahl, wie oben beschrieben, die Kandidatinnen von Christdemokraten und Grünen die meisten Stimmen erhielten, fiel das Votum bei der Parteienwahl für den Städteregionstag klar zugunsten der CDU aus und erhielt die SPD die zweitmeisten Stimmen. Ein wenig nachdenklich stimmte die Wahlhelfer, dass vier ihrer Stufenkollegen ihr Kreuzchen bei der AfD gemacht hatten. „Vielleicht war das ihre Art des Protests“, überlegte Helmut Wölk.
Was auch immer den Ausschlag für das Kreuzchen an der einen oder anderen Stelle gab – bis zur nächsten Kommunalwahl haben die jungen Menschen nun noch fünf Jahre Zeit, ehe sie ihre Bürgerpflicht erfüllen sollten. Und dann werden sie vielleicht auch etwas genauer hinsehen, wer sich da auf den bunten Plakaten überall präsentiert, und genau hinhören, wer sich am meisten für ihre Belange einsetzt.
(Eifeler Zeitung 02.09.20)
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