Konzert am MGM: Schüler glänzen solistisch und im Ensemble

08. Februar 2020

„Das Faszinierende ist“, sagt Nikolai Förster, „dass die Kinder über sich hinauswachsen. Deshalb haben wir sogar nach dem Abendessen noch weiter geprobt.“

In der vollbesetzten Aula des MGM war das bekannte Pop-Stück „Atemlos“ von Helene Fischer zu Beginn des Abends der erste Beweis für den erfolgreichen Probetag des Schulorchesters. „Das Stück haben viele der Kinder vor einer Woche noch nicht gekannt“, hebt auch Bertram Model, ebenfalls Musiklehrer der Schule, die Früchte der Probenarbeit hervor. Neben dem neuen Stück glänzten die fortgeschrittenen Musiker der Jahrgangsstufe sechs auch mit „Chim, Chim, Cher-ee aus dem Film „Mary Poppins“. Auch die jungen Musiker der Eingangsstufe fünf wussten ihr Können auf die Bühne zu bringen. Eine Gruppe des insgesamt 40-köpfigen Orchesters der 5er und 6er eröffnete seinen Teil des Konzerts mit dem „Bandroom Boogie“ und zeigte mit den Stücken „Havanna“, „Sailing“ sowie „Money, Money, Money“ solistisch wie im Gemeinschaftsspiel, dass man sich gut vorbereitet hatte.

Nach dem wohlverdienten Applaus für die jüngsten Akteure des Abends wurde ein schwarzer Flügel in die Mitte der Bühne gerückt. Severin Vent nahm Platz und erhielt für seinen mutigen Solovortrag mit dem Titel „Dreaming … alone“ gleichfalls viel Beifall. Auch die sechsköpfige Schulband „Die Rockenden Socken“ überzeugte das Publikum mit sicht- und spürbarer Spielfreude und den flotten Popsongs „Let her go“ und „Shallow“.

Die eigene Stimme trainieren und in der Schule im Unterricht singen? Das geht am Gymnasium im Vokalpraxiskurs. Das künstlerische Fach können Schüler und Schülerinnen in der Q1, dem elften Schuljahr, belegen. „Die Vokalpraxiskurse sind meist klein und daher ziemlich intensiv“, erklärte Bertram Model den anwesenden Gästen. Zum zweiten Mal kann die Schule derzeit diesen Luxuskurs anbieten, der sich natürlich auch beim Halbjahreskonzert präsentierte. Fünf Schülerinnen und ein Schüler verzauberten das große Publikum mit drei auswendig vorgetragenen Werken und schweren Solopassagen. „Riptide“, die populäre Ballade „Hallelujah“ und Abbas „Money, Money, Money“ zeigten eindrucksvoll das hohe Niveau dieses Kurses.

In den Musikkursen des St.-Michael-Gymnasiums stehen neben dem Musizieren und anderen praktischen Elementen auch Musiktheorie und Musikgeschichte auf dem Stundenplan. Am Konzertabend aber unternahmen die jungen Musiker jedoch nur einen wohlklingenden Ausflug in die Musikgeschichte, als sie die Evergreens „Yesterday“ (Beatles) und Ray Charles‘ Gassenhauer „Hit the Road, Jack“ vortrugen und dafür besonders euphorischen Beifall erhielten. Die sechsköpfige Pop AG entließ das applausfreudige Publikum mit den schönen Songs „Havanna“, „Photograph“ und „Shallow“ in die Pause.

Während im ersten Teil des Konzertes vor allem Gruppen und Kurse ihren großen Auftritt hatten und das Publikum überzeugen konnten, stand die zweite Halbzeit des Schulkonzertes ganz im Rahmen von Einzelvorträgen und Kleingruppen. Max Schreiber eröffnete Teil zwei des Abends mit dem anspruchsvollen Opus „Fantasie-Impromptu“ von Frédéric Chopin, das der Schüler aus Konzen selbst außerhalb des Musikunterrichts erarbeitet hatte. Ebenfalls am Klavier trug Rebekka Meenen zwei selbstkomponierte Stücke ( „In my dreams“ und „I still remember“) vor und überzeugte auch mit ihrem Gesang zu den Eigenkompositionen. Gleiches galt für Maike Johnen, die ihre selbst komponierte Stücke „Save and sound“ und „Love Song“ genannt hatte und überzeugend spielte und sang. Das Publikum honorierte die Leistungen der jungen, kreativen Musikerinnen mit lang anhaltendem Beifall.

Das Klavier stand dann auch bei Leonard Hark im Mittelpunkt, der das „Prelude 23, Nr. 5“ von Rachmaninow darbot. Der junge Pianist aus Dedenborn erreichte, ebenso wie einige andere Schüler des St.-Michael-Gymnasiums, kürzlich die nächste Runde des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und riss mit feiner Technik und großer Spielfreude auch das Monschauer Publikum mit.

Die letzten Akkorde der musikalischen Schülerschaft gehörten dann Sebastian Timme (Gesang) und Alexandra Buman (Gesang und Klavier), die im wunderschönen Duett mit den Popstücken „All of me“ und „Jar of hearts“ einen glanzvollen Schlusspunkt setzten. Ganz zu Ende war der Abend damit jedoch noch nicht, denn es standen noch die „Special Guests“ auf dem Programmzettel.

„Man weiß nie genau, wer sich hinter diesem Namen versteckt“, moderierte Bertram Model den schon traditionellen Überraschungs-Act an und betrat wenig später selbst als Sänger und Pianist sowie gemeinsam mit Schulleiter Dr. Bernd Gotzen (Schlagzeug) sowie seinem Musiklehrerkollegen Nikolai Förster (Gitarre und Gesang) die Bühne. Das Lehrer-Trio gab den schönen Liebessong „All of me“ in einer Jazz-Variante und „One more cup of coffee“ von Bob Dylan zum Besten und verlieh damit dem langen Konzertabend einen würdigen Abschluss. Nikolai Förster dankte abschließend allen Unterstützern des Konzerts, den Eltern, Schülern sowie dem Lionsclub und dem Förderverein der Schule, ohne die das Konzert und die Ausstattung der Schüler mit Instrumenten nicht möglich gewesen wäre. Noch in diesem Jahr stehen weitere Events mit viel Musik im Terminkalender der Schule: Zu Beginn des nächsten Schuljahres lädt das MGM zum Schulfest ein, und im November ist wieder Musical-Zeit an St. Michael

(Andreas Litt, Eifeler Zeitung 06.02.2020)




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