Das Interesse am Nachmittagsangebot steigt

11. November 2019

Es ist mächtig was los in der Mensa des St.-Michael-Gymnasiums (MGM) an diesem Mittwoch. „Seit den Sommerferien geben wir hier an manchen Tagen über 150 Essen heraus“, berichtet Christa Werner aus Imgenbroich, seit vielen Jahren erfahrene Küchenkraft in der Schulmensa. „Die Nachfrage nach dem warmen Mittagessen hat mit dem laufenden Schuljahr ebenso zugenommen wie das Interesse am Nachmittagsangebot unserer Schule“, berichtet Konrektorin Alexandra Stein.

Das liege nicht nur, aber auch am Wechsel des Lieferanten für das Schulessen, das seit Ende August täglich aus dem Franziskus-Internat in Vossenack warm auf der Haag angeliefert werde, berichtet Stein. Und auch die „Kundschaft“ pflichtet bei: „Es schmeckt sehr lecker hier!“, lobt Moritz (10) aus Strauch. 

Der Fünftklässler besucht seit Schuljahresbeginn das MGM und gehört zu den rund 40 Kindern, die die Nachmittagsbetreuung der Schule in Anspruch nehmen. Auch hier hat sich mit Beginn des laufenden Schuljahrs 19/20 einiges getan, betont Alexandra Stein, die aber auch auf wesentliche Unterschiede zu den Offenen Ganztagsgrundschulen und zum gebundenen Ganztag hinweist: „Die Grundschulen haben schon finanziell komplett andere Voraussetzungen für die Übermittags- und Nachmittagsbetreuung, weil es für jedes Kind Landeszuschüsse gibt und die Eltern sozial gestaffelte Beiträge entrichten“, zählt die Konrektorin auf. Am Monschauer Gymnasium sind von den Eltern lediglich 10 Euro monatlich als Materialkosten zu entrichten.

Lehrerin Kristina Waasem, die seit Schuljahresbeginn die Nachmittagsangebote an der Schule federführend koordiniert, verweist darauf, dass Gymnasien ihren Schülerinnen und Schülern an Tagen mit Nachmittagsunterricht zwar ein warmes Mittagessen und eine Betreuung während der Mittagspause garantieren müssten, nicht aber eine darüber hinaus gehende Nachmittagsbetreuung. Diese sei am MGM in der Vergangenheit aus dem Bedarf heraus in Abstimmung mit der Elternschaft, dem Schulträger und dem Arbeitgeber des Betreuungspersonals, dem SKF Düren, entwickelt worden und werde zusammen mit den Betreuungsteams immer wieder angepasst und weiter ausgestaltet. 

Spannend sei die Frage, wie sich die Rückkehr zu G9 an der Schule auf den Bedarf der Schüler- und Elternschaft hinsichtlich einer Betreuung am Nachmittag auswirken werde. „Wir haben die Motivation, den Familien hier von Schuljahr zu Schuljahr ein wirklich gutes und flexibles Angebot zu machen, mit dem sich Kinder und Eltern gut aufgehoben fühlen“, sagt Waasem.

Etwa ein Drittel der Kinder, die im Sommer von den Grundschulen in der Umgebung zum St.-Michael-Gymnasium gewechselt sind, haben sich zu Schuljahresbeginn für die Nachmittagsbetreuung interessiert oder wurden gleich dafür angemeldet, erzählt die Koordinatorin. „Wenn die finanziellen Bedingungen unser Nachteil gegenüber Offenen Ganztagsschulen sind, so ist die Flexibilität unser Vorteil“, gibt Alexandra Stein zu verstehen. Denn die Nachmittagsbetreuung am MGM können Eltern für ihre Kinder auch nur für einen, zwei oder drei der vier Wochentage (Montag bis Donnerstag) buchen, während Grundschulkinder diese Möglichkeit in der OGS aufgrund der Landesvorgaben nicht haben. Auch können die Eltern nach ihren eigenen Abläufen entscheiden, ob das Kind nach der „Lern-Zeit“ in der 8. Stunde (14.05 bis 14.50 Uhr) oder erst nach der „Frei-Zeit“ in der 9. Stunde (14.50 bis 15.40 Uhr) mit dem Bus nach Hause fährt.

Unterschieden wird am St.-Michael-Gymnasium zwischen der Übermittagsbetreuung für alle Schülerinnen und Schüler und der Nachmittagsbetreuung für angemeldete Kinder überwiegend der Klassen 5 und 6. Die Übermittagsbetreuung findet montags bis freitags von Schulschluss bis 14 Uhr statt und bietet den Schülerinnen und Schülern mehrere Möglichkeiten des Aufenthalts. In der Mensa wartet ein warmes Mittagsessen in einer vegetarischen und einer nicht-vegetarischen Variante, die Kinder können hier aber auch einfach nur allein oder mit ihren Freunden entspannen. Die Küchenkräfte Christa Werner und Elke Frings kennen die Mensakinder und ihre Gewohnheiten schon bestens. „Wir haben im Blick, ob jemand kleine oder große Portionen möchte, was er oder sie gar nicht mag und wovon sie nicht genug bekommen können“, erzählt Elke Frings.

Im Raum 2 und auch im angeschlossenen Kickerraum nebenan können sie Kaltgetränke kaufen und trinken, mitgebrachtes Essen verzehren, Kicker spielen, lesen, entspannen und erzählen oder auch Hausaufgaben machen und mit Klassenkameraden besprechen. Auf dem kleinen Schulhof können die Schülerinnen und Schüler bei Ball- und anderen Bewegungsspielen, Schach, Klettern am Kletterturm und anderen Freiluftaktivitäten vom Schultag „abschalten“, vorzugsweise bei trockener Witterung. Hilde Jakobs und Michaela Schweitzer beaufsichtigen die Kinder in der Mittagspause drinnen und draußen.

Während die „Übermittagskinder“ danach wieder in den Unterricht gehen, nach Hause fahren oder auch dienstags die Probe des Schulorchesters besuchen, beginnt im Selbstlernzentrum (SLZ) im Neubautrakt die „Lern-Zeit“ für die angemeldeten Mädchen und Jungen der Nachmittagsbetreuung. „Die Lern-Zeit ist uns ein besonderes Anliegen: Während dieser Zeit erledigen die Kinder möglichst eigenständig und leise ihre Hausaufgaben. Die Betreuerinnen und Betreuer geben bei Unsicherheiten Hilfestellung und Anleitung zum selbstständigen Arbeiten. Eine Überprüfung auf Vollständigkeit und Korrektheit kann dabei aber nicht gewährleistet werden. Auch eine Nachhilfe ist in diesem Rahmen nicht möglich“, erläutert Koordinatorin Kristina Waasem, die die Betreuungskräfte der „Lern-Zeit“ als „tolles Team“ lobt. Auch Gaby Bollig, Christel Haun und Georg Mücke beaufsichtigen die Kinder nicht nur, sondern begleiten sie mit viel Empathie bei den Hausaufgaben und auch danach. „Wir sind hier nicht nur, um für Ruhe zu sorgen, sondern geben auch Hilfestellung, was sehr wichtig ist“, sagt Christel Haun.

Sind die Hausaufgaben fertiggestellt, können die Kinder sich in der verbleibenden „Lern-Zeit“ in anderer Form auf den Unterricht vorbereiten, zum Beispiel durch Bearbeitung der Hefte und Hefter, mit Nacharbeiten des Unterrichtsstoffes durch Lesen in den Schulbüchern, Vokabeln lernen oder LÜK-Kästen bearbeiten.

Nach dem Klingeln um 14.50 Uhr geht es wieder in die Freizeiträume oder auf den Schulhof mit den oben aufgezeigten Möglichkeiten. „Auch da kommt keine Langeweile auf. Das Betreuungsteam hat gemeinsam mit den Kindern Pläne zum Basteln, Backen und Spielen geschmiedet, um die nasskalte Jahreszeit kreativ zu verbringen“, versichert Kristina Waasem, und Christel Haun hat beobachtet: „Die Kinder, die dann noch in der Schule sind, identifizieren sich als Gruppe – unabhängig von Kulturen, Bedürfnissen und anderen Schulfreundschaften.“

Max und Afeef, Moritz, Nele und Annic (alle 10 Jahre) bestätigen dies. „Meistens schaffe ich den Großteil meiner Hausaufgaben schon in der Betreuung“, sagt Max, und Moritz und Afeef finden den Nachmittag im MGM „genauso gut wie die OGS in der Grundschule“.

Dies möchten die Verantwortlichen am St.-Michael- Gymnasium den Eltern künftiger Fünftklässler und natürlich den Kindern selbst auch beim Tag der offenen Tür am 7. Dezember vorstellen. Hier seien alle Interessierten herzlich eingeladen, einmal bei der Nachmittagsbetreuung vorbeizukommen und Fragen und Wünsche loszuwerden.

„Es ist keineswegs so, dass die Eltern nach dem Übergang der Kinder von der Grundschule zu uns ein Betreuungsproblem haben“, bekräftigt Alexandra Stein. Und vielleicht spiele dies ja auch eine Rolle, wenn die Eltern der jetzigen Viertklässler sich demnächst für eine Schule entscheiden müssen.

(Eifeler Zeitung 11.11.2019)




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