Ziel gymnasialer Ausbildung ist die allgemeine Hochschulreife (Vereinbarung der Kultusministerkonferenz vom November 1996); insofern dient das Lernen auf dem Gymnasium der Vorbereitung des Hochschulstudiums und damit der wissenschaftlichen Arbeit.
„Wissenschaftspropädeutisches Lernen ist ein besonders akzentuiertes wissenschaftsorientiertes Lernen, das durch Systematisierung, Methodenbewusstsein, Problematisierung und Distanz gekennzeichnet ist...“ (Richtlinien-Entwurf /Sek. II NRW vom 1. August 1997 S. 4).
Drei Prinzipien sind für wissenschaftspropädeutisches Arbeiten kennzeichnend:
Die Oberstufe setzt damit die Arbeit der Sekundarstufe I auf einem lernpsychologisch höheren Niveau fort.
Voraussetzungen für „wissenschaftspropädeutisches Arbeiten“ sind: „Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft“, „Konzentrationsfähigkeit“, „Geduld und Ausdauer“, „das Aushalten von Frustrationen, Offenheit und Zuverlässigkeit“ (Richtlinien-Entwurf /Sek II NRW vom 1. August 1996 S.5.) Wissenschaftliche Verhaltensweisen sind darüber hinaus geprägt von einem Mut zur Kreativität.
Auf dem Hintergrund dieser Vorgaben möchte das MGM den Oberstufenschülern Hilfen anbieten, die so beschriebenen „wissenschaftlichen Verhaltensweisen“ zu erlernen und anzuwenden.
Auch wenn realistischerweise nicht davon ausgegangen werden kann, dass jeder Abiturient eine Hochschule besucht, so sind die im Rahmen eines wissenschaftspropädeutischen Arbeitens erworbenen Fähigkeiten ohne weiteres auch in anderen Bereichen anwendbar: „Wissenschaft“ ist keine beliebige, sondern eine für das 21. Jahrhundert ausgezeichnete Weise, unsere Welt in ihrer Komplexität zu betrachten; für eine demokratische Gesellschaft, die auf der Entscheidungsfähigkeit jedes Einzelnen beruht, ist „Wissenschaft“ unverzichtbar.
Jede systematische Unterrichtsarbeit, die an lernbaren Ergebnissen ausgerichtet ist, enthält im Ansatz bereits ein wissenschaftspropädeutisches Element: Insofern ist schon der Unterricht in der Klasse 5 dahingehend einzuordnen.
Das Seminar „Arbeits- und Lerntechniken“ zu Beginn der Oberstufe (10.1) versucht über das Lernziel „Methodenkompetenz“ einen wissenschaftspropädeutischen Akzent zu setzen.
Aus Statistiken wissen wir, dass eine wichtige Ursache für den Abbruch eines Studiums die fehlende Fähigkeit ist, auf systematische Weise Wissen zu erwerben und lernbar zu machen.
In diesem Zusammenhang ist der Erwerb von Medienkompetenz (hier v.a. die Nutzung des Internet als Informationsquelle) von Wichtigkeit.
Das MGM hat einen Schwerpunkt im Bereich der naturwissenschaftlichen Fächer gesetzt. Die Fächer Biologie, Chemie und Physik verfügen über gut ausgestattete Sammlungen; bisher wurden Biologie und Physik in der Regel auch als Leistungskurse gewählt.
Naturwissenschaft und Technik haben für unsere Gesellschaft, deren wichtigste Ressource „Wissen“ heißt, eine unerlässliche Bedeutung.
Im Bereich der Naturwissenschaften verfügt das MGM über folgende Einrichtung:
Eine Arbeitsgemeinschaft (Seismik-AG) betreibt eine eigene Seismographenstation (Erdbebenwarte), die aus der Arbeit innerhalb einer Projektwoche in der Schule hervorgegangen ist und später in einer „Jugend-forscht“-Arbeit fortgesetzt wurde („Bau und Organisation einer Schulseismographenstation mit digitaler Fernabfrage und Konstruktion eines Lehrseismographen"). In der Seismik-AG haben Schüler die Chance, selbstständig im Bereich der Naturwissenschaften zu arbeiten.
Die naturwissenschaftliche Ausrichtung des MGM wirkt sich auch aus in Kontakten zu Instituten der RWTH Aachen, in der Veranstaltung wissenschaftlicher Vorträge in der Schule, dem Besuch wissenschaftlicher Institutionen und der Teilnahme an Schülerwettbewerben („Jugend forscht“, Physik-Olympiade“).
Wissenschaftliche Arbeit wird immer spezialisierter und komplexer: Aus diesem Grunde ist es zunehmend notwendiger, Zusammenhänge zwischen einzelnen Fachgebieten deutlich zu machen. Die Fachschaft Philosophie macht in einem unterrichtsbezogenen Projekt innerhalb der Jahrgangsstufe EF auf solche Zusammenhänge aufmerksam: Fächerübergreifend wird ein aktuelles Thema aus der Wissenschaft (z.B. Gentechnik) philosophisch reflektiert.
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